Die Bertha-von-Suttner-Schule im Spiegel der Presse

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Mittwoch, 03.08.2011

"Es gibt viel zu tun"

Sommerferien: Hausmeister der Bertha-von-Suttner-Schule nutzen die Gelegenheit zu Reparatur- und Reinigungsarbeiten

"Den muss ich noch mitnehmen, habe ich gestern erst zusammengebaut", sagt Natale Ficarretto und greift nach dem hölzernen Werkzeugkasten, der auf einem hüfthohen Schrank in seinem Büro steht. Bohrmaschine, Hammer, Zollstock, Schrauben, Nägel und einige andere Utensilien sind in der komfortablen Kiste mit Tragegriff drin. "Sonst musste ich das ganze Werkzeug immer lose mitschleppen, jetzt ist es besser", findet der Hausmeister der Bertha-von-Suttner-Schule und marschiert los an seinen ersten Einsatzort des Tages.

Eigentlich, könnte man denken, ist die Schule in den Sommerferien geschlossen. In den Gebäuden der Integrierten Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe zwischen den beiden Stadtteilen sind auch nicht gerade in vielen Räumen die Lichter an. In einigen aber doch. Während die mehr als 1500 Schüler noch ihre Ferien genießen, herrscht vor allem rund um das Sekretariat, das kurz vor Ende der sechswöchigen Unterrichtspause wieder voll besetzt ist, Betrieb. Lehrer treffen sich, um die neuen Stundenpläne zu besprechen und organisatorische Angelegenheiten zu klären.

Und eben auch im kleinen Büro im Hauptgebäude, in dem die drei Hausmeister der Suttner-Schule sitzen, sind Licht und Computer angeschaltet. "Zurzeit geht es vor allem darum, die Termine mit den Firmen, die hier tätig sind, zu koordinieren", sagt Natale Ficarretto auf dem Weg zum Mittelstufengebäude. Natürlich müssen Ficarretto und seine beiden Kollegen Hans Müller und Michael Müller auch selbst Hand anlegen. Kleine Reparaturen und Ausbesserungsarbeiten, die während des normalen Betriebs kaum möglich sind, stehen an.

Sommerferien wie die Schüler haben Natale Ficarretto (Foto) und seine beiden Hausmeister-
Kollegen Hans Müller und Michael Müller nicht. In den Gebäuden der Bertha-von-Suttner-
Schule stehen während der sechswöchigen Unterrichtspause jede Menge kleine
Reparaturarbeiten an, die während des normalen Betriebs nicht erledigt werden können.
Foto: Timo Jaworr


"Es gibt viel zu tun, die Zeit ist meistens ganz schnell vorbei." Ziel des gebürtigen Sizilianers ist diesmal ein Fenster, das er reparieren will.

Auf der langen Liste der Hausmeister, die in den Sommerferien abgearbeitet wird, stehen vor allem Reinigungsarbeiten und Reparaturen in den Klassenräumen. Das Trio ist aber nicht allein in den Gebäuden zugange. "Bei der alljährlichen Grundreinigung sind hier zehn bis zwölf Putzleute zwei Wochen von morgens bis abends im Einsatz", erzählt Ficarretto. Jeder Raum wird ausgeräumt, gesäubert. Abschließend werden die Böden abgeschliffen und mit einem Schutzfilm versehen. Die Ferien werden auch dazu genutzt, sämtlich Fenster zu reinigen.

Normalerweise beginne sein Arbeitstag schon um 6.30 Uhr, erzählt Ficarretto. In den Ferien beginne er etwas später. Denn das tägliche Einsammeln von hunderten Zigarettenstummeln falle glücklicherweise weg. Auch die Reste abendlicher Treffen, die sonst auf dem Schulgelände stattfinden, würden in der Sommerpause weniger.

Das Fenster, vor dem Ficarretto jetzt steht, ist bereits gereinigt, aber der Verschlussmechanismus funktioniert nicht so recht. Er holt das passende Werkzeug aus seiner Kiste und macht sich an die Arbeit. Schnell ist dieser Punkt auf der Liste abgehakt. "Heute muss ich noch einen Klassenraum umräumen", sagt der Hausmeister. Denn eine Klasse, in der zwei Rollstuhlfahrer sind, wechselt nach den Ferien das Zimmer - und die Vorbereitungen dafür müssen während der Ferien erledigt werden.

Bericht: Timo Jaworr

Quelle: Groß-Gerauer Echo vom 03.08.2011
echo-online.de